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Marderschreck: Was hilft wirklich?

Marderschreck: Was hilft wirklich?

Ein Marderschaden am Auto zeigt sich oft zuerst in kleinen Störungen, bevor er sich zu einem echten Problem entwickelt. Manchmal bemerkt der ahnungslose Autobesitzer nur, dass der Blinker Aussetzer hat oder der Scheibenwischer plötzlich nicht mehr richtig funktioniert. Ein paar Tage nach dem ersten Ereignis gibt es dann ernstere Schwierigkeiten: Die Motorkontrolle meldet sich oder der Wagen springt gleich gar nicht mehr an. Was könnte passiert sein? Nicht selten hat ein Marder Leitungen angebissen. Ein defektes Kabel kann später zu einem Fehlerstrom in einem elektronischen Steuergerät führen und es zerstören. Was hilft gegen die ärgerlichen Nager? Wir erklären es dir.

Wieso zerstören Marder Kraftfahrzeuge?

Die kleinen Raubtiere suchen gern den Motorraum von Kraftfahrzeugen auf, weil es dort am warmen Motorblock in kalten Tagen sehr gemütlich ist. Dorthin gelangen sie meist von unten. Die Räder sind für sie wie Leitern, die zum Einstieg einladen. Doch warum zerstören sie dort Leitungen und anderes? Sie zerfetzen Kabel oder Dämmung nicht etwa, weil ihnen diese Materialien gut schmecken.

Das Gegenteil ist der Fall – sie versuchen, diese Teile herauszureissen, wenn sie dort den Geruch eines Rivalen wahrgenommen haben. Deshalb treten Marderschäden besonders häufig auf, nachdem ein Fahrzeug „das Revier gewechselt“ hat. Wenn nur ein Tier deinen Wagen öfter aufsucht, passiert in der Regel gar nichts.

Stellst du dein Auto dann einmal im Revier eines anderen Männchens ab, wird es versuchen, den Geruch deines angestammten Marders loszuwerden. Und schon gibt es einen Bissschaden, von dem du möglicherweise sehr lange gar nichts weisst.

Wie lassen sich Marder vertreiben?

Es gibt verschiedene Empfehlungen, die man immer wieder hört. Hunde- oder Katzenhaare sollen im Motorraum deponiert werden, um Marder abzuschrecken. Der Erfolg ist ungewiss. Das gilt auch für Sprays, die ähnlich funktionieren.

Gitter unter dem Auto sollen Marder fernhalten, weil Wildtiere nicht gern über Gitter laufen. Das ist nicht ganz falsch, aber Marder sind recht geschickt darin, auch aus grösserer Entfernung auf die Räder zu springen, um die Gitter zu umgehen. Zudem funktioniert das höchstens im heimischen Garten. Gittermatten, die eine deutlich grössere Fläche als das Auto abdecken, sind schwer zu transportieren.

Diese Hausmittel haben den grossen Nachteil, dass während der Experimente damit weiterer Schaden entstehen kann, der letztlich mehr kostet als ein elektrischer Marderschreck.

Wie wirksam ist ein Marderschreck mit Ultraschall?

Am weitesten verbreitet sind Sender, die regelmässig Töne im Ultraschallbereich abgeben. Menschen hören diese Töne in der Regel nicht, aber viele Tiere empfinden sie als sehr unangenehm. Der Sender wiederholt das Geräusch in gleichmässigen Intervallen.

Qualitativ hochwertige Produkte wechseln dabei immer wieder die Frequenzen, damit sich der Störenfried nicht daran gewöhnt. Fest im Auto eingebaute Systeme aktivieren sich automatisch, wenn der Motor abgestellt wird. Diese Methode gilt als ziemlich sicher.

Wozu dienen Elektroschock-Geräte?

Eine andere Variante zur Vertreibung von Mardern sind Einrichtungen, die über mehrere Elektroden Elektroschocks abgeben, wenn das Tier sie berührt. Die Wirkung gleicht der eines elektrischen Weidezaunes. Abgegebene Stromschläge sind nicht stark genug, um die Tiere zu töten, sollen aber schmerzhaft sein und zur Flucht animieren.

Diese Technik funktioniert ebenfalls recht gut, lässt den Eindringling aber völlig ungeschoren, falls er zufällig nicht damit in Kontakt kommt. Diese Produkte werden ebenfalls fest im Auto montiert und schalten sich von selbst ein, wenn der Motor nicht läuft.

Wie zuverlässig arbeiten Kombi-Geräte?

Das sinnvollste Zubehör zur Abwehr der pelzigen Plage sind Marderschreckprodukte, die mit einer Kombination aus Ultraschall und Elektroschocks arbeiten. Hier decken beide Methoden die Lücken der jeweils anderen ab, sodass sie mit nahezu vollständiger Sicherheit Schutz bieten.

Diese Variante ist aber auch die kostspieligste. Im Verhältnis zu möglichen Bissschäden kann die Anschaffung aber durchaus lohnenswert und sinnvoll sein.

Lässt sich die Montage im Auto vermeiden?

Der Fachhandel hält auch mobile Ultraschallerzeuger mit Batterien bereit. So einen Marderschreck musst du immer unter der Motorhaube deponieren und einschalten, wenn du parkst. Das ist vielleicht noch nicht einmal besonders schwierig – ärgerlich ist aber, wenn du ihn beim Start vergisst und dann verlierst.

Ausserdem gibt es stationäre Anlagen, die hochfrequente Signale aussenden. Sie sind zur Anbringung am Parkplatz oder Carport daheim durchaus geeignet, schützen dann aber auch nur dort. Ohne feste Installation im Wagen musst du daher immer Einschränkungen akzeptieren.

Wen kann das Zubehör stören?

Die praktischen Helfer können Vögel, Fledermäuse oder auch eigene Haustiere beeinträchtigen. Wenn du das vermeiden möchtest, solltest du dich beim Kauf zum Frequenzbereich verschiedener Modelle beraten lassen. Grundsätzlich gilt: Je hochwertiger das Zubehör ist, umso höher sind auch die Töne, die es erzeugt.

Von allzu günstigen und möglicherweise in der Schweiz nicht zugelassenen Apparaten ist dringend abzuraten. Fehlerhafte Billigproduktionen können Töne aussenden, die eine echte Qual für das Gehör von Säuglingen sind – denn diese können sie tatsächlich wahrnehmen.

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