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Prüfungsangst ist überwindbar - Tipps und Infos

Prüfungsangst ist überwindbar - Tipps und Infos

Herzklopfen, ein trockener Hals, Schweissausbrüche, Zittern und eiskalte Hände – wenn du das aus Prüfungen kennst, leidest du möglicherweise an Prüfungsangst. Der Stress kann sich soweit steigern, dass kein klarer Gedanke mehr möglich ist und es zu einem völligen Blackout kommt. Oft versagt auch die Stimme. Die Furcht vor Momenten, in denen etwas mehr verlangt wird als im Alltag, ist dabei nicht das Entscheidende. Auslöser für die Panik ist meist die anstehende Leistungsbeurteilung, die sie möglicherweise nicht zufriedenstellend erbringen. Da der Fokus auf dem Urteil anderer Menschen liegt, handelt es sich bei der Prüfungsangst, wissenschaftlich betrachtet, um eine soziale Phobie.

Wie viel Nervosität ist noch normal?

Eine gewisse Anspannung vor Tests oder anderen schwierigen Situationen kennt jeder. Nervosität allein ist dabei weder schlecht noch schädlich, denn sie bedeutet nur, dass der Körper Energie für die gleich zu erbringende Leistung bereitstellt. Bevor diese Energie abgerufen wird, fühlt sie sich nicht gut an und wird als Nervosität wahrgenommen. Leichte Angst wirkt grundsätzlich sogar leistungssteigernd.

Menschen, die diese normale Aufregung vor aussergewöhnlichen Ereignissen verspüren, haben keine Prüfungsangst. Gesunde Nervosität äussert sich so, dass du vorher nervös bist, in der konkreten Prüfungssituation aber ruhig und konzentriert die Aufgaben löst. Das zeigt, dass alle bereitgestellten Energien richtig abgerufen und kanalisiert wurden. Wenn du dich selbst so erlebst, brauchst du dir keine Gedanken über eine mögliche Störung zu machen.

Woher kommt die Angst?

Prüfungsangst betrifft Menschen, die Probleme mit dem Selbstwertgefühl haben und nicht gut damit zurecht kommen, wenn sie beurteilt werden. Für diese Personen bedeutet jede Prüfung, dass über ihren Wert ein – möglicherweise vernichtendes – Urteil getroffen wird. Die Furcht vor dem gefühlten Verlust des Selbstwertes kann so gross werden, dass daraus echte Angstzustände entstehen.

Seinen Ursprung kann das Problem schon in der Kindheit haben. Misserfolge bei sportlichen Wettbewerben oder Schularbeiten sind ein häufiger Grund. Deshalb treten erste Symptome oft zwischen dem achten und zwölften Lebensjahr auf.

Wer leidet am häufigsten darunter?

Die Menschen, die an echter Prüfungsangst leiden, lassen sich grob in zwei Gruppen unterteilen. Viele Menschen, die sich fürchten, tun das auch deshalb, weil sie tatsächlich schlecht vorbereitet sind. Wer kurz vor einem Test feststellen muss, dass er nicht genug gelernt hat, wird sich in Anbetracht des zu erwartenden Ergebnisses vor Prüfungen ängstigen. Das verursacht zusätzlichen Druck.

Zur zweiten Gruppe gehören diejenigen, die zu viel gelernt und sich damit aus Panik völlig überfordert haben. Erschöpfung ist aber kein Zustand, indem sich Höchstleistungen erbringen lassen. In diesem Zusammenhang ist es nicht verwunderlich, dass Menschen mit Lernbehinderungen überproportional häufig von Prüfungsangst betroffen sind. Die Sorge zu versagen bleibt immer im Kopf und verhindert so die dringend benötigte Ruhe.

Was hilft nicht bei Prüfungen?

Den Lehrstoff bis zur letzten Minute zu wiederholen, ist kontraproduktiv. Du wirst dabei eventuell etwas entdecken, das du übersehen hast. Fortan wird dich nichts mehr beschäftigen als dieses Detail. Deine Sorge, deshalb durch die Prüfung zu fallen, kann dein weiteres Denken beherrschen, bis es zur selbsterfüllenden Prophezeiung wird.

Spickzettel oder andere Schummelmethoden führen nur dazu, dass du auch noch Angst bekommen wirst, ertappt zu werden. Die zusätzliche Aufregung bewirkt, dass du dich noch weniger auf deine Aufgabe konzentrieren kannst.

Welche Tipps sind wirklich hilfreich?

Entspannung ist wichtig und jede Verbesserung deiner mentalen Verfassung ist grundsätzlich hilfreich. Einige Tipps:

  • Plane die Lernphasen so, dass du mindestens zwei Tage vor der Prüfung mit dem Lernen fertig bist – so kannst du dich danach ablenken und erholen.
  • Besorge dir in der Apotheke ein leichtes Beruhigungsmittel, falls du dich sonst gar nicht entspannen kannst.
  • Finde heraus, welche Lernmethoden zu dir passen.
  • Führe Prüfungssimulationen durch und übe genau die Situation ein, die dich erwartet.

Wie nützlich sind Lerntechniken?

Wenn du Schwierigkeiten mit Prüfungen hast, kann ein spezielles Training dir in jedem Fall helfen. Zuerst kommen Techniken in Frage, die dir beim Lernen helfen. Es ist nämlich nicht so, dass jede Lernmethode für jeden gleich gut geeignet ist. Tipps zu bekommen, welche Methode zu lernen für dich am besten passt, kann dir schon helfen, deiner Prüfungsangst erfolgreich entgegenzutreten.

Ausserdem sollten Prüfungssimulationen damit verbunden sein. Dabei kannst du ganz gezielt üben, was du tun wirst, falls du in einer Prüfung die Nerven verlieren solltest. Hast du einmal erlernt, welche Handlungsoptionen du im Notfall hast, musst du nicht mehr ständig darüber nachdenken.

Welche Menschen sind keine gute Unterstützung?

Es gibt Menschen, die deine Unruhe noch verstärken. Das kann zum Beispiel ein aufgeregter Freund sein, der vordergründig hilft. Wenn dein Freund dich abfragt oder einen Text von dir Korrektur liest, mag das auf den ersten Blick als Unterstützung erscheinen. Wenn er dabei aber ständig fragt, ob du dir das wohl alles auch merken kannst, oder selbst noch ängstlicher ist als du, wird dich das am Ende nur noch nervöser machen.

Aus ähnlichen Gründen solltest du auch vorsichtig mit deinen Prüfungskollegen umgehen. Natürlich lernt ihr zusammen, aber achte darauf, ob sie möglicherweise selbst so aufgeregt sind, dass sie dich damit anstecken.

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